Rennstreckenbericht 12.8.03
Moderator: Joachim
Rennstreckenbericht 12.8.03
Hallo Jungs und Mädels
Kurzfristig hatte ich mir auf den 12.8.03 aus persönlichem Frust ein Rennstreckentraining in den Kalender genommen. Wobei das labile Persönlichkeiten wie meiner einer in solchen Situationen besser nicht tun sollten ... aber was soll's.
Wir sind um 0615h losgefahren auf unseren Motorrädern in Richtung Anneau du Rhin. Hätte ich gewusst, was noch kommt, hätte ich die Kühle etwas mehr und ausgiebiger genossen. Wir sind dann locker um 0815 angekommen. Die Papiere geholt, Kette gespannt und nochmals eingesprayt und fertig war die Nordwest.
Die meisten der anderen war auch am Montag schon draussen. Also streifft man etwas durch die Moppeds. Japaner wohin das Auge reicht. Extrem viele R1, R6 und CBR900RRs. Und mittendrin ... eine SATURNO!
Ich viel fast auf die Knie. Der Typ kommt aus meinem ehemaligen Wohnort. Die Saturno hat nicht allzu viele Kilometer drauf und wurde sehr günstig (3t Fr.) gekauft. Dabei sieht die Kiste top aus. PLUS Renntüte!
Am Morgen gab's ein lockeres einrollen. Ich wurde sofort bei den schnellsten eingeteilt, obwohl ich lieber mit der Saturno gefahren wäre. Aber es kam ein kategorisches Nein. Also, beim einrollen hinter dem Instruktor her. Der lies mich dann vor, weil ich meine Linie kontrolliert haben wollte. Als wir zurück waren kamen die restlichen der Gruppe zu mir, wollten wissen, was DAS für ein Motorrad sei, wie und wo ich es getunt hätte und wie ich wohl fahren würde hätte ich eine GSCBR1. Die Frage liess ich unbeantwortet. Jeder hat seinen Stolz!
Dann ging's um 10 h richtig los. Angasen war angesagt! Wir erinnern uns: Ich habe Avon Azzaro AV45/46 drauf, d.h. SportTourer-Reifen, mittlerweile ca. 5 tkm auf den Dingern und etwas viel Luftdruck (2,2 vorne, 2,4 hinten. Strasse 2,4 vorne, 2,7 hinten). Also nicht die idealsten Reifen zum heizen. Aber egal: GAAAAAAS!
Und bereits in der ersten grossen links die ersten Probleme! Die Kiste hat massiv untersteuert und in der Links eingangs 'Geschlängel' sowas von geholpert auf der Vorderhand ... Also raus und Luft abgelassen. 2,1 Bar.
Wieder raus, wieder zurück, nochmals ablassen. Mit 1,9 bar war's dann OK. Der Hinterreifen machte derweil keine Probleme. Aber mein Gabel muss jetzt überarbeitet werden, weil die Losbrech-Kräfte eindeutig zu hoch sind weshalb der Reifen die Dämpfung übernehmen muss, die eigentlich die Gabel hätte tun müssen.
Am Mittag also hatte meine Fahrwerkseinstellung also soweit, dass ich einen dahingehend sorgenfreien Nachmittag verbringen konnte.
Doch etwas hatte sich am Morgen schon gezeigt: Bei den schnellen war nicht manch' Nassenbohrer dabei. Im Infield und in den Kurven waren die kaum langsamer, nein sogar gleich schnell wie ich. Je später der Nachmittag umso schneller wurde ich (Bremspunkte verlegen etc.) aber trotzdem: Sowas gab's erst selten. Das Niveau steigt ... Bedenklich.
Nix desto trotz war Verbesserung angesagt. Was mir aber im Laufe des Nachmittags immer mehr Sorgen bereitete war die Hitze. Bei Temperaturen im Schatten von 39 Grad, Asphalt-Temperatur von 54 - 56 Grad ist Abkühlung für Mensch und Material undenkbar.
Ich habe alleine am Nachmittag ca. 7 Liter Wasser und Schorle zu mir genommen + Kraftriegel etc. Und dennoch: Die Hitze war unerträglich! Auf der Geraden haben mir die Augen gebrannt vor lauter Hitze, die von unten in den Helm drang!
Auch die Nordwest bekundete Mühe, die Hitze abzuführen. Die Lüfter liefen, bedingt durch das heftige Angasen im roten Bereich, vor allem auf der Strecke. Verbrauch auf 100km: Exakt 10 Liter Benzin!
Klar mussten einige dran glauben bzw. wurden von mir überholt: R6, Duc 851, BMW 1150 RS etc. Und viele froiten sich, dass sie in mir einen hatten, dessen Linie man perfekt kopieren konnte. Dann waren die Arschgeigen plötzlich gleich schnell. Dann musste ich halt mal die Reserven frei machen und dann hatte ich mich wieder freigeschwommen.
Stürze gab's fast keine. Die R6, die ich überholt hatte, hatte sich verabschiedet. Plus eine TDM. Einer 998er riss die Kette beim losfahren. Und eine MUZ Skorpion verweigerte den Dienst nach dem Mittagessen (Elektrik). Aber sonst hatten wir keine Unterbrüche. Alles im grünen Bereich.
Fazit:
Es war ein zwar gelungener, aber VIEL zu heisser Tag. Die Nordwest kann's auf der Strecke noch immer, nur drängt sich jetzt langsam aber sicher eine tiefgreifende Ueberarbeitung der Federelemente auf. Die Gabel muss sicher überholt, das Federbein gegen ein voll einstellbares ausgetauscht werden.
Die Wertschätzung der Kollegen steigt, da sie sehen, dass man auch mit ca. 44 PS auch den PS-Protzen widerstehen kann. In den Kurven wenigstens. Und die Instruktoren waren happy, weil mal wieder einer mit einer unterlegenen Maschine die jungen Wilden eingeteilt hatte.
Ach ja, die Saturno: Der Typ (älterer Herr) gab ordentlich Gas die Saturno war NICHT zu überhören. Ein urgewaltiges Brüllen ... einfach GEIL! 101,4 dbA! Und die Kiste lief wie die Sau. Dazu fuhr er einen sauberen Strich. Wir haben eine gutes Bild der Gileras hinterlassen.
Und noch was: Meine Nordwest war die leiseste Maschine auf dem Platz. 91 dbA.
Gruss
Sam
Kurzfristig hatte ich mir auf den 12.8.03 aus persönlichem Frust ein Rennstreckentraining in den Kalender genommen. Wobei das labile Persönlichkeiten wie meiner einer in solchen Situationen besser nicht tun sollten ... aber was soll's.
Wir sind um 0615h losgefahren auf unseren Motorrädern in Richtung Anneau du Rhin. Hätte ich gewusst, was noch kommt, hätte ich die Kühle etwas mehr und ausgiebiger genossen. Wir sind dann locker um 0815 angekommen. Die Papiere geholt, Kette gespannt und nochmals eingesprayt und fertig war die Nordwest.
Die meisten der anderen war auch am Montag schon draussen. Also streifft man etwas durch die Moppeds. Japaner wohin das Auge reicht. Extrem viele R1, R6 und CBR900RRs. Und mittendrin ... eine SATURNO!
Ich viel fast auf die Knie. Der Typ kommt aus meinem ehemaligen Wohnort. Die Saturno hat nicht allzu viele Kilometer drauf und wurde sehr günstig (3t Fr.) gekauft. Dabei sieht die Kiste top aus. PLUS Renntüte!
Am Morgen gab's ein lockeres einrollen. Ich wurde sofort bei den schnellsten eingeteilt, obwohl ich lieber mit der Saturno gefahren wäre. Aber es kam ein kategorisches Nein. Also, beim einrollen hinter dem Instruktor her. Der lies mich dann vor, weil ich meine Linie kontrolliert haben wollte. Als wir zurück waren kamen die restlichen der Gruppe zu mir, wollten wissen, was DAS für ein Motorrad sei, wie und wo ich es getunt hätte und wie ich wohl fahren würde hätte ich eine GSCBR1. Die Frage liess ich unbeantwortet. Jeder hat seinen Stolz!
Dann ging's um 10 h richtig los. Angasen war angesagt! Wir erinnern uns: Ich habe Avon Azzaro AV45/46 drauf, d.h. SportTourer-Reifen, mittlerweile ca. 5 tkm auf den Dingern und etwas viel Luftdruck (2,2 vorne, 2,4 hinten. Strasse 2,4 vorne, 2,7 hinten). Also nicht die idealsten Reifen zum heizen. Aber egal: GAAAAAAS!
Und bereits in der ersten grossen links die ersten Probleme! Die Kiste hat massiv untersteuert und in der Links eingangs 'Geschlängel' sowas von geholpert auf der Vorderhand ... Also raus und Luft abgelassen. 2,1 Bar.
Wieder raus, wieder zurück, nochmals ablassen. Mit 1,9 bar war's dann OK. Der Hinterreifen machte derweil keine Probleme. Aber mein Gabel muss jetzt überarbeitet werden, weil die Losbrech-Kräfte eindeutig zu hoch sind weshalb der Reifen die Dämpfung übernehmen muss, die eigentlich die Gabel hätte tun müssen.
Am Mittag also hatte meine Fahrwerkseinstellung also soweit, dass ich einen dahingehend sorgenfreien Nachmittag verbringen konnte.
Doch etwas hatte sich am Morgen schon gezeigt: Bei den schnellen war nicht manch' Nassenbohrer dabei. Im Infield und in den Kurven waren die kaum langsamer, nein sogar gleich schnell wie ich. Je später der Nachmittag umso schneller wurde ich (Bremspunkte verlegen etc.) aber trotzdem: Sowas gab's erst selten. Das Niveau steigt ... Bedenklich.
Nix desto trotz war Verbesserung angesagt. Was mir aber im Laufe des Nachmittags immer mehr Sorgen bereitete war die Hitze. Bei Temperaturen im Schatten von 39 Grad, Asphalt-Temperatur von 54 - 56 Grad ist Abkühlung für Mensch und Material undenkbar.
Ich habe alleine am Nachmittag ca. 7 Liter Wasser und Schorle zu mir genommen + Kraftriegel etc. Und dennoch: Die Hitze war unerträglich! Auf der Geraden haben mir die Augen gebrannt vor lauter Hitze, die von unten in den Helm drang!
Auch die Nordwest bekundete Mühe, die Hitze abzuführen. Die Lüfter liefen, bedingt durch das heftige Angasen im roten Bereich, vor allem auf der Strecke. Verbrauch auf 100km: Exakt 10 Liter Benzin!
Klar mussten einige dran glauben bzw. wurden von mir überholt: R6, Duc 851, BMW 1150 RS etc. Und viele froiten sich, dass sie in mir einen hatten, dessen Linie man perfekt kopieren konnte. Dann waren die Arschgeigen plötzlich gleich schnell. Dann musste ich halt mal die Reserven frei machen und dann hatte ich mich wieder freigeschwommen.
Stürze gab's fast keine. Die R6, die ich überholt hatte, hatte sich verabschiedet. Plus eine TDM. Einer 998er riss die Kette beim losfahren. Und eine MUZ Skorpion verweigerte den Dienst nach dem Mittagessen (Elektrik). Aber sonst hatten wir keine Unterbrüche. Alles im grünen Bereich.
Fazit:
Es war ein zwar gelungener, aber VIEL zu heisser Tag. Die Nordwest kann's auf der Strecke noch immer, nur drängt sich jetzt langsam aber sicher eine tiefgreifende Ueberarbeitung der Federelemente auf. Die Gabel muss sicher überholt, das Federbein gegen ein voll einstellbares ausgetauscht werden.
Die Wertschätzung der Kollegen steigt, da sie sehen, dass man auch mit ca. 44 PS auch den PS-Protzen widerstehen kann. In den Kurven wenigstens. Und die Instruktoren waren happy, weil mal wieder einer mit einer unterlegenen Maschine die jungen Wilden eingeteilt hatte.
Ach ja, die Saturno: Der Typ (älterer Herr) gab ordentlich Gas die Saturno war NICHT zu überhören. Ein urgewaltiges Brüllen ... einfach GEIL! 101,4 dbA! Und die Kiste lief wie die Sau. Dazu fuhr er einen sauberen Strich. Wir haben eine gutes Bild der Gileras hinterlassen.
Und noch was: Meine Nordwest war die leiseste Maschine auf dem Platz. 91 dbA.
Gruss
Sam
- Joachim
- Gileristi
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Re: Rennstreckenbericht 12.8.03
Mit ein Grund warum es mir zu 'kurzfristig' warSamuel wrote:Fazit:
Es war ein zwar gelungener, aber VIEL zu heisser Tag.
ciao Joachim
-
- Gileristi
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- Joined: Fri Jan 03, 2003 8:53 pm
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Re: Rennstreckenbericht 12.8.03
Hallo Sam
Vielleicht klappt´s ja nächstes Jahr.
Ansonsten ein ein herzliches Dankeschöne für diesen super Bericht. Der macht wirklich Lust darauf, auch mal auf der Rennstrecke herzum zu kurven. Vielleicht ein wenig langsamer, aber doch mit Spass
Gruss
CH-ristian
Tja, schade dass es so kurzfristig war. Wenn es sich einrichten lässt würde ich auch mal nach Anneau du Rhin gehen resp. fahren...Samuel wrote:Kurzfristig hatte ich mir auf den 12.8.03 aus persönlichem Frust ein Rennstreckentraining in den Kalender genommen.
Vielleicht klappt´s ja nächstes Jahr.
Ja wie jetzt? Du warst doch noch vor kurzem beim Öhlins-Fahrwerksguru, der Dir ein astreines Fahrwerk bescheinigt hat...[...] nur drängt sich jetzt langsam aber sicher eine tiefgreifende Ueberarbeitung der Federelemente auf. Die Gabel muss sicher überholt, das Federbein gegen ein voll einstellbares ausgetauscht werden.
Ansonsten ein ein herzliches Dankeschöne für diesen super Bericht. Der macht wirklich Lust darauf, auch mal auf der Rennstrecke herzum zu kurven. Vielleicht ein wenig langsamer, aber doch mit Spass
Gruss
CH-ristian